Die römische Trireme:

Die Triremen in der römischen Flotte waren mittelschwere, dreirangige Kriegsschiffe von hoher Beweglichkeit. In Seeschlachten im Mittelmeerraum erfüllten sie neben größeren Kampfschiffen wie Quinqueremen ergänzende Aufgaben wie die Aufklärung. Bei kleineren Gefechten waren sie oft die wichtigsten Kampfeinheiten. Die Länge der römischen Trireme ist mit 34 Metern, die Breite ü.A. mit 5,60 Metern (wobei 4,40 Meter auf den eigentlichen Schiffskörper und je 0,60 Meter auf die Riemenausleger entfallen) und der Tiefgang mit 1 Meter angenommen worden. Die Besatzung dieser Trireme könnte neben den 150 Rojern (remiges) aus 12 Matrosen, 80-90 Seesoldaten (manipularii bzw. epibatae) und den Männern der Schiffsführung bestanden haben. Die Transportaufnahmefähigkeit dürfte bei 200 bis 250 Legionären gelegen haben. Germanicus setzte auf seinem Feldzug gegen die Germanen diesen Schiffstyp ein. Im Gegensatz zur griechischen Triere, bei der an jedem Ruder nur ein Mann saß, wurde bei der römischen die Anzahl der Ruderer pro Ruder erhöht.

Liburne:


Eine Liburne war in der römischen Flotte ein leichtes, zweirangiges und bewegliches Kriegsschiff (Bireme). Die Römer übernahmen den Schiffstyp von den Liburnern. In der Schlacht bei Actium bestand die Flotte Oktavians (des späteren Augustus) überwiegend aus Liburnen. In der Kaiserzeit wurden Liburnen zum hauptsächlichen Schiffstyp der römischen Flotte (liburna konnte fortan auch "Kriegsschiff" generell bedeuten). Sie waren vielseitig verwendbar, so zur Ãœberwachung der Schiffahrtswege, Bekämpfung von Piraten, Begleitschutz für die Handelsflotte, aber auch etwa zum Transport des Landheeres. Ob Liburnen konstruktive Besonderheiten aufwiesen, die sie von anderen Biremen unterschieden, ist in der Forschung umstritten. Es gab sie offenbar in verschiedenen Größen, die kleineren zum Einsatz bei römischen Flussflotten (CLASSIS GERMANICA), etwa auf Rhein und Donau. 

 

Navis actuaria:

Als Navis actuaria (Plural: naves actuariae) bezeichnet man ein Transportschiff in der römischen Flotte. Der Marinetransporter hatte eine Reihe Riemen (maximal 30, also an jeder Seite 15) und Besegelung. Die Fahrzeuge waren kurz, mit schmalem Vor- und Achterschiff und mittschiffs weitbäuchig gebaut. Sie hatten flache Kiele, um ohne Beschädigung auf Grund laufen zu können, und waren mit Steuerrudern vorn und achtern ausgerüstet, um mit Bug oder Heck landen zu können. Die Navis actuaria konnte so auf jeden Strand auflaufen, entladen und ohne später zu wenden wieder ablaufen. Sie eignete sich auch für den Transport von Pferden und Nachschub. Man nimmt an, dass eine Actuaria 21 Meter Länge und 6,50 Meter Breite aufwies. Der Tiefgang muss gering gewesen sein (ca. 0,80-0,90 Meter). Zumeist waren die actuariae nicht bewaffnet. Die im Jahr 16 von Germanicus eingesetzten Schiffe besaßen jedoch zum Teil Überbauten (pontes), auf denen leichte Geschütze gefahren werden konnten.Von der Navis actuaria ist der spätantike Schiffstyp der Navis lusoria zu unterscheiden, die ein schmalgebautes Patrouillenboot war. 

Literatur:
  
D. L. Viereck: Die römische Flotte. Herford 1975
John S. Morrison/John E. Coates: Die athenische Triere Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein 1990
John Warry: Warfare in the Classical World University of Oklahoma Press, Norman 1995